Startup-Coach für junges Engagement

Masterstudiengang ZukunftsDesign entwickelt neues Format

Kronach/Pappenheim. Dass junges Engagement aus Spaß und Gemeinschaft entsteht, ist in der Jugendarbeit selbstverständlich. Im Projekt „Keim & Aber“ findet die Evang. Landjugend neue Wege der Begleitung. Eine neue ELJ-Stelle bietet Bewerbern die Möglichkeit zum berufsbegleitenden ZukunfsDesign-Studium. Das Besetzungsverfahren läuft.

„Eine Jugendgruppe aufzubauen hat viele Parallelen zur Gründung eines Startups“, erklärt Kirstin Stülb vom Masterstudiengang ZukunftsDesign des Kronacher Lucas-Cranach-Campus (LCC). Sie und vier weitere Studierende hatten ein Semester lang im Projekt „Keim & Aber“ der Evangelischen Landjugend untersucht, wie junges Engagement in ländlichen Räumen wirksam gefördert werden kann. Als Ergebnis schlugen die ZukunftsDesigner den Einsatz eines Startup-Coaches vor. 

„Wir sehen, dass es überall auf dem Land junge Menschen gibt, die etwas machen wollen“ (Ivo Feuerbach).

Wie bei innovativen Unternehmen steht bei ihnen zunächst eine Idee: Etwas auf die Beine stellen, ein Problem lösen, sich als Team empfinden. Eine besondere Bedeutung haben dabei “Initiatoren“, Menschen, die vor Ort ihre Idee umsetzen und andere Menschen davon so begeistern, dass sie sich ebenfalls engagieren. „Gerade auf dem Land  hat Selbstorganisation eine hohe Bedeutung“, sagt Manfred Walter, der Keim & Aber für die Evangelische Landjugend begleitet. Die evang.-luth. Kirche sei als wertebasierte zivilgesellschaftliche Institution prädestiniert, dieses Engagement zu unterstützen. 

Um in der Wirtschaft erfolgreich zu sein, suchen sich Startups einen Coach, der sie in dieser Phase begleitet. „Nicht die Arbeit abnehmen, sondern mit Rat und Tat begleiten“, ergänzt Bernd Petschauer. Diese Idee haben die ZukunftsDesigner auf die Gründung von Jugendgruppen übertragen. Ein mobiler Startup-Coach könnte junge Menschen in ihren Dörfern aufsuchen und ihre Vorhaben zum Erfolg begleiten. Einen Werkzeugkoffer mit jugendgemäßen Coaching-Tools haben die ZukunftsDesigner ebenfalls parat. 

Auf dem Weg zu ihren Erkenntnissen arbeiteten die Studierenden intensiv mit der ELJ Unterrodach zusammen. In mehreren Treffen leiteten die Studierenden die Gruppe an, herauszufinden, was sie den Erfolg ihrer Gruppe begünstigt oder hemmt.

„Wir waren beeindruckt, wie reflektiert die Jugendlichen ihre Arbeit betrachteten“ (Tobias Leisgang)

Um die Erkenntnisse aus dem Unterrodacher Gruppenkontakt zu validieren, wurden Verantwortliche anderer Ortsgruppen virtuell befragt.  

Der deutschlandweit einzigartige Masterstudiengang ZukunftsDesign ermöglicht Studierenden, in einem interdisziplinären Setting an Projekten regionaler Unternehmen und Institutionen zu arbeiten. Kirstin Stülb, Ivo Feuerbach, Bernd Petschauer, Tobias Leisgang und Jasmin Block arbeiten neben dem Studium in verschiedenen Professionen.

„Im Studiengang ZukunftsDesign kommen Menschen mit total unterschiedlichen Hintergründen und Skills zusammen. Die Ausbildung umfasst Innovationstechniken wie Design Thinking ebenso wie Organisationsentwicklung und Teambuilding.“ (Tobias Liesgang, Studiengangsbotschafter). .  

Gefördert wird das Zukunftsprojekt aus der MUT-Initiative der Evang.-Luth. Kirche in Bayern. Auch der Bayerische Bauernverband und das Evang.-Luth. Dekanat Kronach sind beteiligt, schließlich leben diese Organisationen ebenfalls von jungem Engagement auf dem Land. Eine Idee, wie ein Startup-Coach zu finden ist, haben die ZukunftsDesigner auch schon entwickelt: Nicht mit einer Stellenanzeige, sondern mit einer Tiktok-Kampagne direkt aus den Smartphons von Jugendlichen soll der nächste Schritt zum Engagement gegangen werden. 

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