Das Projekt Plurability #mutmacherwerden
von: Manfred Walter, Heimatpädagoge u. Landessekretär der ELJ
„Eh du Penner, was willst du da?“ Also wenn der jetzt vor dem Bierautomaten steht und nicht weggeht, und du willst dir Bier holen, fällt schon mal so’n Spruch. Manchmal geht es derb zu bei der Evangelischen Landjugend (ELJ) in der fränkischen Provinz.
Eh du Penner, was willst du da?
Gespräch Jugendlicher am Bierautomaten
Mehrheitlich Jungs, 14-jährig, 16-jährig, mancherorts sind sie 20 und älter. Der Raum ist wichtig, ist Ort und Ausgangspunkt ländlicher Jugendkultur, ist Treffpunkt und Heimat für ehrenamtliches Engagement, aber auch von Konflikten, Streit und Auseinandersetzungen.
Mehr Informationen auf der Webseite des Projektes
Prof. Rico Behrens ist Politikwissenschaftler an der Katholischen Universität Eichstätt. „Demokratie ist mehr als ein Herrschaftsmodell“, sagt er. „Sie ist Lebens- und Gesellschaftsform – gerade auch für junge Menschen.“ Wie Demokratie in der Realität der Landjugend gelebt wird, dieser Frage geht das ELJ-Praxisforschungsprojekt „#Mutmacher werden“ nach. Das Interesse ist groß. Bis zu fünfzehn Ehrenamtliche aus
allen Regionen des Verbandes beteiligen sich an der Steuerungsgruppe, der auch Professor Behrens angehört.
Demokratie ist mehr als ein Herrschaftsmodell. Sie ist Lebens- und Gesellschaftsform – gerade auch für junge Menschen.
Prof. Rico Behrens, Politikwissenschaftler Kath. Universität Eichstätt
„Wer bunt sein will, darf seine Augen nicht vor den dunklen Seiten verschließen“, sagt Jugendbildungsreferent Jürgen Kricke, der bei der ELJ auch die Arbeit gegen Rechtsextremismus koordiniert. Seine Beobachtung in den fünfzehn befragten Gruppen: Je enger die Beziehung, desto heftiger kann die Auseinandersetzung sein, besonders in der Wortwahl. Die Grenze ist fließend, auch dort, wo das Korrektiv der Gruppe spürbar wird. „Was nicht in Ordnung ist, wird angesprochen“, sagt ein Vorstand in der Studie.
Mistgabel – Das ELJ Magazin
ELJ Aktive aus ganz Bayern haben eine einmalige Ausgabe der Mistgabel zu #MUTmacherwerden – Demokratie im Projekt plurability geschaffen.
Gleich reinschauen:
Wahrnehmen und den Mut haben, etwas anzusprechen
Jürgen Kricke, Projektkoordinater für ELJ über das Ziel von #mutmacherwerden
Sprachfähig zu sein ist für Jürgen Kricke einer der wichtigsten Punkte. „Wahrnehmen und den Mut haben, etwas anzusprechen“, dieses Ziel gelte immer wieder neu. „#Mutmacher werden“ ist gefördert aus dem Programm „Zusammenhalt durch
Teilhabe“ des Bundesinnenministeriums.
Dieser Beitrag ist zuerst erschienen in: ZETT Magazin, November 2021, S. 6 https://www.ejb.de/Dateien/Downloads/Medien/zett/zett-Archiv/zett-21-4.pdf