“Streit über Agrarfragen – gerne!” findet Dr. Andrea Feuerstein, Vorsitzende des Agrarsozialen Arbeitskreises (ASA) der Evang. Landjugend (ELJ). Die Auseinandersetzung über Sachfragen müssten jedoch mit persönlicher Achtung und Wertschätzung geführt werden. In der Aktion von “Animal Rebellion” auf dem Hof von Günther Felßner sieht sie diese Grenze weit überschritten.
Die ELJ beteiligte sich an der Kundgebung von BBV und weiteren Partnern:




Der Agrarsoziale Arbeitskreis der Evangelischen Landjugend in Bayern, positioniert sich gegen das Vorgehen der Aktivisten: “Mit Entsetzen nehmen wir wahr, dass die öffentliche Debatte über Landwirtschaft zunehmend polarisiert wird. Der Rückzug von Günther Felßner als Kandidat für den Landwirtschaftsministerposten steht exemplarisch für den wachsenden Druck auf Engagierte aus der Landwirtschaft.”
Gerade die Landwirtschaft sollte beispielgebend für gute Streitkultur sein. In kaum einem anderen Bereich verlangen so vielfältige Interessen konstruktive Lösungen. Landwirte, Verbraucher, Umwelt- und Tierschutzverbände, Dorfkultur und Regionalentwicklung überschneiden sich in ihren jeweilgien Ideen und Bedürfnissen. Konstruktive Streitkultur bedeutet, diese Perspektiven sichtbar zu machen, auszugleichen und allen Beteiligten zu vermitteln, gemeinsam an einer besseren Welt zu arbeiten.
Zum Hintergrund:
Felßners Hof mit 100 Mastrindern, 170 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche, 50 Prozent davon Grünland und 20 Hektar Forst gilt in Franken als eher großer Betrieb, den Begriff “Agrarindustrie” sieht der Agrarsoziale Arbeitskreis als nicht gerechtfertigt an. Bauernhöfe wie der Felßners werden in Bayern als Familienbetrieb geführt, auf dem oft mehrere Generationen miteinander leben und wirtschaften. Landwirte kennen und betreuen bei dieser Betriebsgröße jedes Tier individuell. Artgerechte Haltung liegt somit im eigenen Interesse des Landwirts.
Am 24.03. 2025 drangen zwölf Aktivisten der Animal Rebellion in Felßners Bauernhof ein, zündeten Rauchbomben, kletterten auf Gebäude, brachten Banner an, und streamten ihr Vorgehen in sozialen Medien. Hier im mittelfränkischen Günthersbühl, wo Haus- und Hoftüren offenstehen, wurde die Aktion als Angriff, als konkrete Bedrohung empfunden. Niemand wusste, wo die Grenzen im Handeln der Aktivisten sind, ob Sachen, Tiere und Menschen unversehrt bleiben. Angst, die so geschaffen wird, sehen ASA und ELJ auch als Versuch der Einschüchterung und letztlich als Angriff auf die Demokratie.
Klicke hier zur Meldung des Evangelischen Pressedienstes.