Projekt im Bezirksverband Schwaben erfolgreich

Dicke Bretter beim Aufbau von Jugendgruppen gebohrt

Projekt im Bezirksverband Schwaben erfolgreich

Selbstorganisierte Jugendgruppen und –treffs sind auf dem Land wichtige Treffpunkte für Jugendliche. Hier organisieren Jugendliche gemeinsam ihre Aktivitäten und verwirklichen ihre Interessen. Sich als Gruppe aktiv in das Dorfleben einzubringen steht dabei hoch im Kurs. Dreh- und Angelpunkt ist ein Raum, der den Jugendlichen zur Verfügung steht und möglichst selbst verwaltet und gestaltet werden kann. Damit werden derartige Jugendgruppen und –treffs zu besonderen Gelegenheiten für das Lernen von demokratischem Handeln und sozialen wie persönlichen Kompetenzen.

Der demografische Wandel bewirkt, dass in vielen Dörfern die Jugendgenerationen so klein sind, dass der „Nachwuchs“ für selbstorganisierte Jugendgruppen und -treffs fehlt. Es entstehen Lücken in der Generationen-Folge und Traditions-Abbrüche. Jüngere Jugendliche bleiben in der Jugendarbeit auf sich gestellt, sind dabei überfordert und scheitern mit der Folge, dass solche Treffpunkte nicht mehr zur Verfügung stehen.

Das Projekt des Bezirksverbands setzte genau an dieser Stelle an, indem es ältere Jugendliche als ehrenamtlich Mitarbeitende motivierte, jüngere Jugendliche beim Aufbau von selbstorganisierten Jugendgruppen und –treffs zu begleiten und sie schrittweise an die Eigenständigkeit heranführen. Für ihren zeitlichen Aufwand erhielten sie eine kleine Aufwandsentschädigung, die durch Fördermittel des Bezirksjugendrings Schwaben und des Kreisjugendrings Donau-Ries finanziert wurde. Bei allen Fragen rund um die Jugendarbeit wurden sie vom hauptamtlichen Jugendreferent der Evangelischen Landjugend beraten und unterstützt.

In drei von fünf Orten trafen die Angebote des Projektes einen Nerv: Engagierte Mitarbeiter begeisterten jüngere Jugendliche für die Gruppenarbeit und stellten eine Vielzahl von Aktivitäten auf die Beine. Neben den regelmäßigen Gruppenstunden wuchsen die Jugendlichen durch die aktive Beteiligung am Dorfleben zu tollen Teams zusammen.

In Grosselfingen eröffneten die Jugendlichen im Rahmen der Aktion „Naus ind Welt!“ einen Tag lang einen eigenen kleinen Biergarten und bewirteten viele Gäste. Die Löpsinger Gruppe konnte die Tradition der Volkstänze am 1. Mai wiederbeleben. Während sich in Grosselfingen die Jugendlichen schon als ELJ-Gruppe mit eigenem Vorstand wiedergegründet haben, gibt es die Gruppe in Ehingen erst seit Kurzem.

In Memmingerberg und Harburg fanden zwar Aktivitäten und Beratungen statt, aber aus unterschiedlichen Gründen führten diese nicht zu einer Beteiligung am Projekt. Jugendreferent Friedel Röttger resümiert, dass der Aufbau von selbstorganisierten Jugendgruppen zu „den dicksten Brettern gehört, die in der Jugendarbeit gebohrt werden müssen.“ Die Erfolgsquote des Projekts sei im Vergleich zu anderen Bemühungen an diesem Punkt hoch. Deshalb soll das Projekt unbedingt weitergeführt werden.

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